Je regelmäßiger eine Routine in Dein Leben einzieht, desto eher sind Deine Doshas (Bioenergien) ausbalanciert, um so besser können sie arbeiten.
Jeden Tag zur selben Zeit aufstehen, Deine Morgenhygiene machen, Mahlzeiten essen und zur selben Zeit schlafen gehen schafft den idealen Rahmen für ein gesunde Lebensweise und einen energiegefüllten Tag. Denn Dein Körper profitiert von dieser Regelmäßigkeit und weiß wann Dein Agni (Vardauungsfeuer) am stärksten ist um Deine Verdauung anzuheizen.

Hier schreibe ich Dir eine Routine nieder, speziell für den Morgen, die Du ganz einfach in Deinen Alltag integrieren kannst.
Keine Angst! Du brauchst diese Punkte nicht sofort und auf einmal in Deinen Morgen nehmen, da ist eine schrittweise Heranführung auf jeden Fall sinnvoller und vor allem entspannter.
Im nachfolgenden Text liest Du meine Routine, mit der ich sehr gut zurecht komme. Dennoch gibt es in der Ayurvedawelt unterschiedliche Varianten in der Reihenfolge, die sich aber im Resultat nicht unterscheiden.
Schau einfach was für Dich passt! Dann machst Du alles richtig!


🔸Nach dem Aufstehen trinke ich erst einmal ein bis zwei Gläser heisses Wasser auf nüchternen Magen. Das kurbelt meine Verdauung an und befeuchtet meinen Körper. Es ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, denn kaum einer stellt sich vor heisses, abgekochtes Leitungswasser zu trinken. Doch man gewöhnt sich schnell daran und mittlerweile schmeckt mir das heisse Wasser richtig gut.
Es hat einen süßlichen Geschmack.

🔸Danach fängt die Mundhygiene an. Ich nehme einen Schluck Sesamöl in den Mund, vielleicht nimmst Du Kokosöl für den Anfang – der Geschmack ist angenehmer, und spüle mind. 5 Minuten meinen Mund damit um. Ich ziehe das Öl zwischen meine Zahnzwischenräume und schaue dass das Öl überall im Mund verteilt wird. Dieses ‚Ölziehen‘ ist eine super effektive Zahn- und Mundhygiene, denn es zieht schon einen Großteil an Ablagerungen und Bakterien, die sich in der Nacht auf Deiner Zunge und im Mundraum angesammelt haben, aus den Mund. Wenn sich das Öl in Schaum verwandelt ist es Zeit auszuspucken.
Tipp! Spucke das Öl in ein Taschentuch und nicht ins Waschbecken! Sonst hast Du einen ziemlich bakteriellen Ölfilm im Becken.  

🔸Danach säubere ich meine Zunge mit einem Zungenschaber. Du kannst dafür auch einen Esslöffel nehmen. Nun ziehe ich einige Male mit leichtem Druck, von hinten angesetzt, über die Zunge nach vorne. So schabe ich hartnäckigere Belege einfach von der Zunge ab. Ausserdem massiere ich gleichzeitig meine Zungenmeridiane, was wiederum an anderer Stelle vorteilhaft ist.

🔸Zähne putzen!
Nun kann ich nach Herzenslust meine Zähne mit einer Zahncreme putzen. Einige Leute schwören darauf sich mit Kokosöl die Zähne zu putzen, da habe ich aber über keine Erfahrungswerte zu berichten.

Im Ayurveda gilt es sich selbst genau zu betrachten und sich seinen Bedürfnissen anzunehmen. 

🔸Sehr wichtig – Darm entleeren nicht vergessen!  
Und so unangenehm das Thema auch ist, möchte ich Dir raten auch mal zu schauen wie Dein Stuhl so aussieht. Daran ist zu erkennen ob Deine Verdauung in Ordnung ist oder nicht. Dein Hausarzt fragt Dich bei einer Untersuchung doch auch danach.

🔸Hast Du schon mal was von einem Neti-Kännchen gehört?
Das ist ein Porzellan Kännchen, dass mit Salzwasser gefüllt deine Nase reinigt. 
Ich setzte die Öffnung des Neti an ein Nasenloch, halte den Kopf über das Waschbecken und lasse einfach das warme Salzwasser einlaufen. Wenn alles frei ist läuft es auf der andern Seite wieder raus. Bei leicht verstopfter Nase kann es etwas dauern.
Tipp! Es könnte sein dass nach der Nasendusche noch etwas Wasser aus der Nase läuft. Meist bemerke ich es wenn ich mich bücke. Darum schneuze ich meine Nase noch mal sorgfältig. 
Übrigens gibt es dieses Kännchen schon ewig, in alt europäischer Version, als Nasendusche in jeder der Apotheke oder Drogeriemarkt zu kaufen.

🔸Danach massiere ich mir ein paar Tropfen Sesamöl auf die Naseninnenwände, damit es die Nasengänge freihält und es kann Kopfschmerzen lindern.

Eine ganz natürliche, positive Haltung zum Leben ist der Schlüssel zu einem erfüllten Leben.

🔸Da wir schon mal beim Öl sind könnte ich mir jetzt eine wunderschöne und wohltuende Selbstmassage verabreichen. Dazu benutze ich ein hochwertiges Öl und massiere es mir am Kopf und Gesicht angefangen hinunter bis zu den Füssen. Für jede Konstitution gibt es ein passendes Öl.
Für Vata und Kapha Menschen z.B. ist ein Sesamöl geeignet, für die Pitta Hitzköpfe wird gerne ein kühlendes Kokosöl verwendet. Manchmal träufle ich noch ein paar Tropfen ätherisches Öl, passend zur Situation, Gefühl, Lust und Laune in mein Basisöl. 
Hier lasse ich mir Zeit und mache ein schönes Wellness Programm daraus!

🔸Danach ab unter die Dusche!

🔸Zeit für Yoga! Eine gute Gelegenheit mit etwas Bewegung und Energie in den Tag zu starten. Dabei ist es gar nicht nötig jetzt eine herausfordernde und schweißtreibende Yogapraxis zu machen. Eher sollte es ein sanftes Dehnprogramm sein um die Gelenke, Muskeln zu mobilisieren und die Bänder flexibler zu machen. 
Yoga kann aber auch eine Atemübung sein. Hier bietet sich ganz wunderbar Nadhisodhana an. Eine Wechselatmung über die Nase, die die Nebenhöhlen und Deinen Kopf frei macht.
Super Nebeneffekt: Ich werde ganz ruhig – vielleicht für eine Meditation.
Oft lese ich aber auch in einem schönen Buch. 
All das ist für mich Yoga.

🔸Frühstück ist fertig!
Warm und lecker sollte es sein! Die einen mögen gerne ein süßes Porige zum Frühstück, die anderen lieben es herzhaft. Ich mag beides. Auf jeden Fall sollte es ein warmes Frühstück sein. Ein Bauchschmeichler. 
Z.B. koche ich mir einen warmen Brei und dünste mir etwas warmes Obst dazu. Eine Handvoll Nüsse und Samen dadrüber und dann geniesse ich mein Frühstück in Ruhe.
Wer es lieber nicht so süß mag dem rate ich entweder ein herzhaftes Porige zu kochen oder eine leckere Gemüsebrühe zu löffeln. Diese bereite ich mir immer auf Vorrat vor und friere sie mir portionsweise ein. So kann ich sicher sein dass ich eine selbstgekochte, mit guten Zutaten zubereitete Brühe habe. Wahlweise koche ich mir Reis, Amaranth, Hirse, etc. dazu und gebe es in die Brühe. 
Guten Appetit!

Eine einfache aber intelligente Betrachtung aller Lebensmittel und ihre achtsame Zubereitung werden Deine Gesundheit sehr unterstützen.


Das war’s schon.
Für den Anfang würde ich Dir vorschlagen mit ein – zwei Dingen anzufangen und die dann regelmäßig in Deine Morgenroutine einzubauen. Nach und nach kannst Du dann die weiteren Punkte dazu nehmen. Es sollte schon irgendwie in Dein Leben passen, obwohl…wenn du ehrlich bist…einiges könnte auch schon jetzt funktionieren, wenn Du etwas umorganisierst. Stimmt’s?!

Ich hoffe Dir hilft diese Morgenroutine frisch und energiegeladen in den Tag zu starten. Glaub mir nach einer Weile gehört es zu Dir und Du kannst Dir gar nicht mehr vorstellen ohne diese kleinen Reinigungsrituale aus dem Haus zu gehen.

Schreib mir bitte unbedingt ein Feedback zu diesem Thema!
Ich würde mich riesig darüber freuen, zu erfahren ob Dir diese ayurvedischen Helfer auch so gut tun wie mir.

Namasté
Deine Michaela